Warum HP

Hewlett Packard (HP) – ein Ziel der internationalen BDS-Kampagne

Hewlett Packard (HP) ist eines der größten IT-Unternehmen der Welt, hierzulande vor allem bekannt als Anbieter von Druckern, Laptops, Tablets, PCs samt entsprechendem Zubehör. HP ist darüber hinaus einer der wichtigsten Anbieter von Informationstechniken und Dienstleistungen für den israelischen Militär- und Sicherheitssektor. Das US-amerikanische Unternehmen spielt eine Schlüsselrolle bei der Bereitstellung von Technologien, die Israel gegen die palästinensische Bevölkerung einsetzt.

Who Profits hat im August 2017 ein Update zu den besatzungsbezogenen Aktivitäten von HP in seiner neuen Unternehmensstruktur veröffentlicht. Dabei zeigt sich, dass, obwohl das Unternehmen offiziell erloschen ist, mehrere der wichtigsten Beteiligungen von HP durch die neu gebildeten, börsennotierten Unternehmen DXC Technology und Hewlett Packard Enterprise (nachfolgend: HPE) und ihre israelischen Tochtergesellschaften weiter bestehen. Dieses Update enthält auch Informationen über eine neue Beteiligung im Bereich der Häuserzerstörungen und der Bevölkerungskontrolle.

  • Hewlett Packard (HP) ermöglicht ethnisches Profiling an den israelischen Checkpoints

Was bedeutet das? – Die Bewegungsfreiheit von Palästinenser*innen, die in der Westbank leben, wird durch das von Israel engmaschig angelegte Netz von Checkpoints stark eingeschränkt. Bei jeder alltäglichen Fahrt, zum Beispiel zur Schule, zur Arbeit, zur Universität sind diese Checkpoints zu passieren, die mit einem automatisierten biometrischen Zugangskontrollsystem – BASEL – ausgestattet sind (»update). HP profitiert nicht nur von der Entwicklung solcher Systemen zum ethnischen Profiling von Palästinenser*innen und um deren Bewegungen zu verfolgen und zu kontrollieren. HP macht sich mitschuldig am israelischen Apartheidsystem, das den Palästinenser*innen nur in beschränktem Maße Bewegungsfreiheit in der Westbank ermöglicht.

  • Hewlett Packard (HP) profitiert von den illegalen israelischen Siedlungen

HP unterhält ein Entwicklungszentrum in der israelischen Siedlung Beitar Illit. Diese ist, wie alle israelischen Siedlungen, gemäß internationalem Recht illegal. Außerdem hat das Unternehmen Datensicherungssysteme für die Siedlung  Ariel bereitgestellt. Diese – ebenfalls illegale –  Siedlung nennt HP “Hauptstadt von Samaria” und folgt dabei der israelischen Definition der besetzten Westbank als Teil Israels.

  • Hewlett Packard (HP) ermöglicht Massenverhaftungen und -inhaftierungen von Palästinenser*innen

HP liefert Soft- und Hardware an israelische Gefängnisse, in denen palästinensische politische Gefangene, darunter auch Minderjährige, inhaftiert sind, oft ohne Anklage und Gerichtsverfahren. Gefangene werden in Isolationshaft genommen, ihre Familien erhalten kaum Besuchserlaubnis, adäquate medizinische Betreuung ist nicht grundsätzlich gewährleistet, ihren Anwält*innen wird oft der Zugang zu ihnen erschwert.

  • Hewlett Packard (HP) profitiert von der israelischen Blockade des Gazastreifens

HP stattet die israelische Marine mit IT-Infrastruktur aus. Die israelische Marine ist u.a. für die Aufrechterhaltung der illegalen Blockade des Gazastreifens vom Meer her zuständig, und  hindert palästinensische Fischer an der Verrichtung ihrer Arbeit.  Israels Blockade des Gaza-Streifens kommt einer kollektiven Bestrafung gleich, die nach Artikel 33 der Vierten Genfer Konvention untersagt ist und als Kriegsverbrechen bezeichnet  wird.

Informationen:

Artikel 33 der Vierten Genfer Konvention
Palestine Solidarity Campaigners Target Hewlett-Packard  (Oct 2016) /Hewlett Packard wird Boykott-Ziel
HEWLETT PACKARD (HP) AND THE ISRAELI OCCUPATION – WhoProfits (Oct 2016)
Technologies of control – The Case of Hewlett Packard (Dec 2011)
Ariel builds strong, new municipal storage network on HP StorageWorks All-in-One Storage System (July 2009)
The BASEL System